Amateurfunk Know-How - Packet-Radio

Serie PR: Der Parameter M - Maxframe

Mittels der Einstellung von Parametern, die die PR-Software verwendet und/oder an das PR-Modem übergibt, kann man das Verhalten der PR-Station beeinflussen - positiv wie negativ.

Der MAXFRAME-Parameter ist nicht sonderlich kompliziert. Er wird aber oft unterschätzt, wenn es darum geht die Geschwindigkeit einer z.B. Textübertragung zu forcieren.

Wir erinnern uns: ein "frame" ist ein sog. Info-Paket. Nebenbei bemerkt kann man die Größe eines solchen Paketes einstellen. Gehen wir einmal davon aus, daß die Paketlänge PAC auf 256 Bytes, also den Maximalwert eingestellt ist. Geht unser TNC auf Sendung, wenn wir einen Text übertragen, dann wird immer ein Paket (sprich frame) von max. 256 Bytes ausgesendet, bevor der TNC die Aussendung abbricht und auf Rückmeldung wartet, ob dieses Paket beim Empfänger korrekt angekommen ist.

Der TNC kann aber auch mehr als nur ein Paket aussenden.

Der MAXFRAME-Parameter O (Oskar) legt fest, wieviele Pakete in einem Durchgang ausgesendet werden. Maximal können es 7 sein, weil die Gegenstelle sonst nicht mehr unterscheiden kann, ob alle Frames angekommen sind.

Auf welchen Wert man O einstellt, ist von einigen Faktoren abhängig.

Arbeitet man einen Duplexdigi, der gut erreichbar ist, sind 4 oder 5 Pakete, bei einem Simplexdigi oder einem schlechten Link 1 oder 2 angebracht. Im QSO auf einer Direkt-QRG kann man beruhigt 7 Pakete einstellen. Dann geht die übertragung selbst bei 1K2 überraschend flott.

Dabei ist natürlich auch zu berücksichtigen, wie groß man die Paketlänge eingestellt hat. Wenn bei Fileübertragungen mit 256 Bytes pro Paket und z.B. O = 5 gearbeitet wird, dann bleibt der Träger doch schon recht lange stehen, bevor alle Daten ausgesendet sind. Fairerweise sollte man nun O auf 2 oder 3 heruntersetzen. Ist die Paketlänge nur auf 128 Bytes eingestellt, könnte man O auf 4 setzen. Dies sind keine Richtwerte. Die Zahlen sollen lediglich verdeutlichen, wie man seine Einstellungen fair einstellen kann.

Beim "normalen" QSO, bei dem nur einzelne Zeilen geschickt werden, ist es eigentlich egal, ob O auf 1 oder auf 7 steht. Es kommt also eher auf die Länge der Aussendung an.

Und keine Angst vor MAXFRAME. Stellt man z.B. Maxframe 3 ein bedeutet das nicht, daß erst dann gesendet wird, wenn auch 3 Pakete sozusagen im TNC aufgelaufen sind. MAXFRAME legt nur die maximale Anzahl der in einem Durchgang auszusendenden Pakete mit entspr. Länge fest.

Eine Stolperfalle gibt es allerdings doch im Zusammenhang mit MAXFRAME. Es gibt TNCs, die bei MAXFRAME=4 Paketen mit einer Länge von 256 Bytes den Sendevorgang unterbrechen. Der sog. Watchdog tastet den Sender herunter.

Selbst wenn die Sende-LED am TNC noch brennt bedeutet das nicht unbedingt, daß auch noch gesendet wird. Also sollte man einen Blick auf das Funkgerät und dessen Aktivitäten haben.

Mit MAXFRAME kann man also ruhig ein wenig experimentieren. Als Faustregel gilt: mit kleinem Wert anfangen und sich dann den Gegebenheiten anpassen. Das geht auch während der Übertragung im laufenden Betrieb.

Mit großer Antenne, Leistungsendstufe oder nahe am Relais sollte man fairerweise nicht das Maximum des Machbaren einstellen. Damit haben auch die weniger mächtigen Stationen eine Chance, ihre Texte ohne stundenlanges Warten zu versenden, der Datenfluss wird gefördert und somit QRM vermieden.

Dirk, DD5DP


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