Amateurfunk Know-How - Info-Ecke Bauelemente

MAR - ICs

In dieser Info-Ecke berichten wir über ein neues Bauteil, welches den Aufbau von HF-Verstärkern auch für den weniger erfahrenen Funkamateur und Elektroniker wesentlich vereinfacht. Es handelt sich um sogenannte "MAR-ICs"

Sie werden von verschiedenen Herstellern angeboten.&xnbsp;Diese Bausteine sind preiswert, einfach anzuwenden und in&xnbsp;gewissen Grenzen fehlertolerant.

Die ICs im Gehäuse eines HF-Transistors, ähnlich dem eines Dual-Gate-MOS-Fets, haben bereits 50 Ohm Eingangs- und Ausgangsimpedanz. Die externe Impedanzwandlung beziehungsweise Anpassung erübrigt sich, die dem HF-Einsteiger oft besondere Schwierigkeiten bereitet. Das Innere besteht aus zwei bipolaren Hochfrequenztransistoren in einer Darlington-Konfiguration bei besonders kleinen Streukapazitäten und Induktivitäten.

Abhängig von der Ausführung beträgt die Verstärkung 13 bis 33 dB von DC bis 2 Gigahertz. Dabei sind einige Typen auf minimales Rauschen optimiert, andere auf hohe Verstärkung.

In der Grundschaltung eines Breitbandverstärkers mit einem solchen IC sind Eingang und Ausgang durch einen Koppelkondensator vor Gleichspannung zu schützen. Die Versorgungsspannung wird ebenso standardmäßig mit einem Tantalelko und einem keramischen 100 nF-Kondensator entkoppelt und über eine Reihenschaltung aus einer Hochfrequenzdrossel und einem Widerstand zugeführt.

Mittels diesem Vorwiderstand kann man das Bauteil nahezu an jede Versorgungsspannung anpassen. Die Drossel dient zur Unterdrückung der HF-Schwingneigung. Die Stromaufnahme kann für jede Variante aus dem Datenblatt entnommen werden. Sie liegt je nach Typ zwischen 40 und 80 Milliampere.

Besonders gut geeignet sind diese Verstärker, um unempfindliche 2 Meter Geräte wie z. B. Taxifunkgeräte aufzuwerten, oder zum Bau von Vorverstärkern für Frequenzzähler sowie auch als Vorverstärker bis 2 Meter.

In manchen Fällen kann man sogar noch eine Verbesserung im 70cm-Bereich feststellen, wenn man ein Gerät mit einem solchen einfachen Vorverstärker ausstattet. Als besonders lohnende Anwendung seien hier wieder Taxifunkgeräte, welche zum Betrieb mit Packet Radio umgebaut wurden, genannt. Obwohl die Bausteine bis 2 GigaHertz arbeiten, nimmt das Rauschen oberhalb 500 MegaHertz derart zu, daß diese Bauteile nicht mehr zur Verstärkung niedriger Pegel verwendet werden können.


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