Wenn man über das Thema ATV spricht, hat man den Eindruck, ATV - das ist nur was für die absoluten Experten, die Technik sei aufwendig und teuer und Partner bei dieser Betriebsart findet man sowieso nicht. Zu allem Überfluß haftet dieser Betriebsart der Ruf an, daß man wegen der hohen Frequenzen besser die Klempnerei als die Elektronik als Hobby favorisieren sollte.
Zum Einstieg ist man zunächst mit einem Fernseher, einem Videorecorder, einer Kamera und einem Satellitenreceiver ausreichend ausgestattet. Wenn man diese Gerätschaften dann auch noch bedienen kann, dann hat man eine gute Grundlage zum Einstieg in die faszinierende Welt der bewegten Bilder.
In der Regel wird der Amateur zum Einstieg in die Betriebsart ATV zunächst mit dem Aufbau einer FM-ATV-Anlage beginnen. Wegen der erforderlichen Bandbreite von 15 - 20 MHz, wird FM-ATV nur auf den GHz-Bändern abgewickelt. Aktivitäten findet man im 23 cm, 13 cm und 3 cm Band.
In DL sind bereits mehr als 100 ATV - FM Umsetzer genehmigt. Weiter befinden sich im Aufbau oder in der Planung.
Die Amateurnorm für FM-ATV ist bis auf den Hub, welcher bei uns wegen der geringen Ressourcen auf die Hälfte begrenzt wurde, identisch mit der die heute beim Satellitenfernsehen verendet wird. Daher ist ein Satellitenreceiver Grundausstattung zum Empfang aller GHz-Bänder. Alle auf dem Markt befindlichen Receiver überstreichen den Bereich von 950 - 1450 MHz. Nach Anschluß einer Antenne kann das 23 cm Band dann in der Regel sofort empfangen werden. Die höheren Bänder erfordern zusätzlich noch geeignete Konverter.
Besonders günstig ist der Umstand, daß mit der Einführung immer neuer Satelliten die alten von Hand abzustimmenden Sat-Receiver immer häufiger ausgemustert werden. Diese kann man dann oft für ein paar Taler noch günstig erwerben. Für den Gebrauch an der Amateurstation sind sie besser geeignet als die Geräte mit automatischer Kanalabstimmung. Die Kanalabstimmung ist hier eher hinderlich. Der Amateur sollte bei der Anschaffung eines Sat Receivers nach Möglichkeit darauf achten, daß ein Felsdstärkemeßgerät vorhanden ist und die ZF-Bandbreite möglichst stufenlos zwischen 12 und 27 MHz einstellbar ist. Für die Ton-ZF ist ein Einstellbereich von 5 bis 8 MHz empfehlenswert.
Des weiteren ist ein Umschaltmöglichkeit für die Videopolarisation erforderlich. In der Regel ist dies ein Umschalter auf der Rückseite des Receivers, der mit der Bezeichnung "C und Ku Band" versehen ist. Oftmals findet man diese Umschaltung aber auch nur als Jumper auf der Platine im Inneren des Geräts. Nicht verwechseln sollte man diesen Umschalter mit der Umschaltung Horizontal-/ Vertikalpolarisation zur Steuerung des Polarizers, mittels derer man die Polarisation des LNC´s durchführt.
Nochmals zur Materialbeschaffung:
Die in den Baumärkten bereits für unter 200 DM angebotenen SAT-Anlagen sind für unsere Zwecke sehr gut brauchbar. Man erhält für wenig Geld einen Empfänger mit digitaler Frequenzanzeige und eine Parabolantenne die von 13 bis 3 cm brauchbar ist, sowie einen empfindlichen Vorverstärker mit einem Rauschmaß um 1 dB und einen hochverstärkenden Konverter. diesen kann man mit wenigen Handgriffen für das 10 GHz Amateurfunkband umbauen.
Soweit zum Grundsätzlichen. In einem anderen Beitrag wird sich alles um den Umbau eines Sat Receivers für Amateurzwecke drehen.