Häufig möchte man mal eben eine Antenne aufbauen, die zum Beispiel für den Empfang der Relais oder Digipeater geeignet ist. Dabei soll sich der Aufwand in Grenzen halten. Wir stellen hier eine Antenne vor, die sehr gut auf zwei Bändern arbeitet und auf einem dritten Band noch recht brauchbar ist. Die Antenne besteht in ihrer einfachsten Bauweise lediglich aus einem Stück Draht und einer PL-Buchse.
Legt man die Antenne für 2 Meter aus, so arbeitet sie auch im 70 cm Band und auch bei 23 cm. Die 70 cm Variante arbeitet sehr gut auch noch im 23 cm Bereich.
Vom Fußpunkt der Antenne geht es zunächst mit einem Lambda/4-Stück nach oben los. Daran anschließend folgt ein Lambda/2-Stück. Dieses teilt sich in ein Lambda/4-Stück, welches nach oben weist und ein solches, welches den Richtungssinn ändert und nach unten weist. Am Ende dieses Stücks folgt dann wieder ein Lambda/2-Stück, welches wieder nach oben weist. Am oberen Ende dieses Abschnitts folgt wieder ein Lambda/2-Stück. Der erste Abschnitt hiervon weist wieder nach unten und der folgende Abschnitt wieder nach oben.
Denkt man sich das Lambda/4-Stück zu Beginn der Antenne weg, so folgen genausolche Abschnitte in theoretisch beliebiger Zahl und erhöhen so den Gewinn der Antenne. In der Praxis hat sich gezeigt, daß vier Stockungen das beste Ergebnis bezogen auf den Aufwand liefern. An den Fußpunkt bringt man nun noch vier Radials mit jeweils Lambda/4 an. Fertig ist das Gebilde.
Sehr einfach kann man diese Antenne auf einer PL-Buchse mit rechteckigem Fuß aufbauen. Die Bauhöhe für die 70cm-Variante mit vier Lambda/2-Strahlern ist gleich 2.25 Lambda. Also 1.48 m. hierbei ist der Verkürzungsfaktor des verwendeten Drahtes (etwa 0.95) der einen Durchmesser von 1 - 2 mm haben sollte, bereits berücksichtigt.
Die 2m-Variante hat eine Bauhöhe von 4.45 m. Der Gewinn beträgt auf beiden Bändern im Mittel 7 dB. Das ist für den geringen Aufwand bei der Möglichkeit zwei Bänder zu arbeiten recht ordentlich.
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Abb. 1 Aufbau der Antenne
= : strahlende Abschnitte - : Anpassung zur Stockung ==== : Lamda/4 zur Anpassung ========= : Lamda/2 strahlend ---- : Lambda/4 zur Anpassung, jeweils 2 Abschnitte bilden ein Lambda/2 Stück zur Anpassung
Unsere Sender sind in der Regel mit einem 50 Ohm Ausgang, also niederohmig ausgelegt. Die Antenne weist als strahlende Abschnitte jedoch Halbwellendipole auf. Diese können jedoch nur hochohmig gespeist werden.
Über das erste Lambda/4-Stück und die Radials kann man Sendeenergie impedanzrichtig dem Sender entnehmen. Am Ende des Lamda/4-Stücks liegen dann wieder hochohmige Verhältnisse (Stromminimum, Spannungsmaximum) vor.
Ideal zur Speisung eines Halbwellendipols. Die nun folgenden Lambda/2-Abschnitte dürfen entsprechend hochohmig sein. Die Lambda/2 Strahler haben außerdem den Vorteil des höheren Gewinns gegenüber einem Dipol.
Wenn man sich einmal die Strompfeile einzeichnet, erkennt man, daß sich die Ströme in den Lambda/2-Anpaßstücken auch durch die Änderung der Drahtrichtung kompensieren. Sie tragen nichts zur Strahlung bei. Steht das nächsthöhere Band frequenzmäßig im Verhältnis 3:1, so kann man an den Strompfeilen erkennen, daß sich die Antenne auch in diesem Bereich im resonanten Zustand befindet. Das gleiche gilt auch für die 2. Harmonische.
In der Praxis ist die Wirkung auf der 2. Harmonischen jedoch nicht so gut (etwa 4 dB anstatt 7 dB). Beste Ergebnisse erzielt man mit einer 2 m Version in den Bändern 2 m und 70 cm und mit der 70 cm Version in den Bereichen 70 cm und 23 cm.
Diese Antenne kann unterdach als einfache Drahtkonstruktion aufgebaut werden. Für die Überdachmonatge baut man das Gebilde in ein entsprechendes Rohr ein. Glasfiber ist hervorragend geeignet. PVC ist nicht so gut, ist aber möglich. Vor allem die 70/23 cm Variante kann man rein bautechnisch gut im PVC Rohr unterbringen. Allerdings ist davon für den Betrieb bei 23 cm abzuraten.
Nicht alles verstanden?
Das ist kein Problem. Der Rundspruch liegt ja bei DB0ACH-8 unter der Rubrik OV-G16 (im Packet-Radio-Netz, Anm.d.R.). Außerdem enthält der Eintrag zusätzlich eine kleine Skizze zu dieser Antenne.
Vy 55 beim Nachbau de DL2KSN !