Amateurfunk Know-How - Info-Ecke Antennen

Antennenpolarisation

Für das Zustandekommen einer stabilen Verbindung ist die Wahl der geeigneten Antennenpolarisation vor allem im Bereich oberhalb 144 MHz sehr wichtig, während die Einhaltung gleicher Polarisation im Kurzwellenbereich nicht ganz so wichtig bis unwichtig ist. Das kommt vor allem dadurch zustande, daß sich je nach Zustand der reflektierenden Schichten in der Ionosphäre die Polarisation ständig verändert.

Dafür ist die Einhaltung der Polarisation ab dem UKW-Bereich um so wichtiger. Im Amateurbereich findet man Horizontal-, Vertikal und Zirkularpolarisation. Damit ist aber noch immer nicht die Frage beantwortet, was man unter dem Begriff der Polarisation bei einer Antenne überhaupt zu verstehen hat.

Die Richtung der elektrischen Feldkomponente einer elektromagnetischen Welle bestimmt deren Polarisation. Zur Vereinfachung betrachten wir den Sonderfall der Linearpolarisation. Dieser ist allerdings im Bereich des Amateurfunks recht häufig anzutreffen.

Bei der Linearpolarisation nehmen die gradlinig verlaufenden elektrischen Feldlinien eine bestimmte Richtung zur Erdoberfläche als Bezugsebene ein. Entsprechend der Richtung der elektrischen Feldlinien in Bezug auf die Erdoberfläche unterscheide man zwischen horizontaler Polarisation mit parallel zur Erdoberfläche verlaufenden elektrischen Feldlinien und vertikaler Polarisation mit lotrecht zur Erdoberfläche stehenden Feldlinien.

Man kann die Wellen auch in jede beliebige Polarisationsrichtung bringen. Dies wird vor allen dann angewandt, wenn man Signale sowohl mit Horizontal als auch mit Vertikal-Polarisation empfangen möchte oder muß.

Besteht zwischen Sender und Empfänger keine Gleichheit in der Polarisation, so muß man mit einer zusätzlichen Dämpfung um etwa 25 dB rechnen.

Vielleicht noch eine kleine Eselsbrücke:

Die Richtung des elektrischen Feldes kann vielleicht nicht so leicht bestimmt werden, wie die Richtung des magnetischen Feldes. Diese ist mit Hilfe der sogenannten "Rechten-Hand-Regel" leicht bestimmbar. Diese lautet:

Umfaßt die rechte Hand den stromduchflossenen Leiter und weist der Daumen in Richtung des Stroms, so zeigen die Finger der Hand die Richtung des magnetischen Feldes an.

Und wenn man dann noch behalten hat, daß magnetisches und elektrisches Feld stets senkrecht aufeinander stehen, dann ist die Lösung der Frage, welche Polarisation eine Antenne hat, nicht mehr sehr schwer.

Nachdem nun der Begriff der Polarisation geklärt ist, nun noch einige Ergänzungen zu diesem Thema.

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Vertikalpolarisation

Die Vertikalpolarisation wird überwiegend im Bereich des Relaisfunks eingesetzt. Vor allem an Fahrzeugen bietet dieses enorme Vorteile. Lassen sich doch senkrechte Antennen mit Einloch-Befestigung sehr leicht an Fahrzeugen montieren. Bei vertikaler Polarisation müßte man die Antennen in erheblichem Abstand von der Karosse anbringen, damit die Abstrahlcharakteristik der Antenne nicht völlig verzerrt würde.

Diese Art der Antennenpolarisation wurde vom UKW-Rundfunk übernommen. Da heutzutage im Fahrzeugbereich Vertikalpolarisation die Regel ist und der stationäre Rundfunkempfang in der Regel mit horizontaler Polarisation unter Verwendung von Yagi-Antennen durchgeführt wird, senden die Rundfunkanstalten mittlerweile mit beiden Polarisationsarten.

Horizontalpolarisation

In der Amateurfunktechnik findet man die horizontale Polarisation im Bereich der SSB - Bänder oberhalb 30 MHz. Wie bereits erwähnt, verändert sich die Feldstärke bei falscher Polarisation um bis zu - 25 dB. Das kann man wiederum sinnvoll ausnutzen , um starke lokale FM - Stationen zu dämpfen und auch noch schwache Fernsignale im Empfänger hörbar zu machen.

Des weiteren findet man die Horizontalpolarisation im Bereich der Fernsehtechnik. Auch hier nutzt man die Möglichkeit der Dämpfung starker lokaler Signale durch Benutzung der falschen Polarisation. Man kann einen lokalen Sender dämpfen und erhält so Pegel, welche mit einem Verstärker in geeigneter Weise verarbeitet werden können.

Zirkularpolarisation.

Eine allen bekannte Verwendung der zirkularen Polarisation findet man in der Satelliten-Technik. Alle Oscars arbeiten mit zirkularer Polarisation. Verwendet werden hier meistens sogenannte HELIX-Antennen. Sie weisen eine Helix-Spule auf. Da der Leiter gedreht ist, kann man sich anhand der weiter oben Gesagten sehr einfach vorstellen, daß die magnetische Komponente kreisförmig abgestrahlt wird.


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