Amateurfunk Know-How - Info-Ecke Antennen

Wir bauen eine Koax-Beverage

In dieser Info-Ecke gibt es mal wieder einen Beitrag zum Thema Antennen. Es dreht sich um die Beverage. Hans, DB1HZ, schreibt dazu:

Hallo Antennenbauer,

Was ist eine KOAXIAL-BEVERAGE ?????

Sie stellt eine sehr breitbandige Antenne dar, die mit minimalem Aufwand erstellt werden kann. Durch ihre sehr hohe Nachbausicherheit und perfekte Anpassung auf nahezu allen "üblichen" Anmateurbändern, ist sie speziell für Unterdach- oder Portabelbetrieb gut geeignet. Eine weitere Anwendung wäre z.B. als RX-Zweitantenne für die unteren KW-B,nder oder für BC-DX.

Ihr bevorzugtes Anwendungsgebiet dürfte diese Antenne zum Empfang des gesamten unteren Frequenzspektrums haben. Im UKW-Bereich habe ich die Antenne bisher nicht eingesetzt, allerdings waren die hier auf 2m gelieferten Signale bereits recht überzeugend.

Die Antenne besteht aus viel Koaxialkabel, das mit einer Dummyload abgeschlossen wird, sowie einigen Steckern und Buchsen. Hier kommt z.B. das problemlos und billig zu beschaffende RG-58 zur Anwendung.

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&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp; Trennstelle&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;Koaxkabel&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp; Dummy
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Speiseleitung&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;Strahler

Speiseleitung und Strahler bestehen beide aus 50 Ohm-Koaxialkabel (RG-58).

Die Speiseleitung ist angepaßt und ihre Länge beliebig. Der Strahler ist ebenfalls in der Länge beliebig sollte aber möglichst lang sein. Für Sendezwecke sollte er schon über ein Lambda lang werden, da sonst ein zu großer Teil der Sendeenergie das Dummy belastet. Hier verwende ich einen Strahler von 25m RG-58.

Die Dummyload am Ende des Kabels muß die gleiche Impedanz wie des Koaxkabel haben. Die Belastbarkeit des Dummyload sollte 50% der maximalen Effektivleistung auf der Antenne betragen. Wird ein 50 Watt-Dummy angeschlossen, so sollte die Antenne problemlos mit 100 Watt belastbar sein. Wird die Antenne frei und hoch aufgehängt, so kann die Dummy durch statische Elektrizität (Gewitter) belastet werden und sollte schon ein paar Watt vertragen können. Ist keine Dummyload verfügbar oder soll das gute Stück nicht auf dem Dach verrotten, dann tun es auch zwei parallele 100 Ohm-Widerstände auf einer passenden Buchse. Diese Widerstände müssen allerdings HF-geeignet sein. Aus Konstanten gewickelte Drahtwiderstände sind hier ungeeignet. Wetterfeste Verpackung ist auch hier erforderlich.

An der Trennstelle wird das Koaxialkabel aufgetrennt und die beiden Leiter kreuzweise verbunden. Hier mit zwei "über kreuz" zusammengelöteten Buchsen realisiert, die mit einer Rolle Isolierband "witterungsbeständig" wurden.

Die Montage sollte möglichst hoch und frei erfolgen. Im direkten Strahlungsfeld befindliche größere Metallgegenstände sind möglichst zu meiden. Den Strahler nicht aufwickeln (Spulen!) und auch Knoten sind verboten. Da RG-58 eine für diesen Zweck sehr schlechte Zugfestigkeit hat, empfiehlt sich der Einsatz einer metallfreien und witterungsbeständigen Wäscheleine, um die das Kabel locker gewickelt wird. Beachte eine evtl. Verlängerung der Wäscheleine durch die permanente Belastung mit dem Koaxkabel.

UND ES FUNKTIONIERTE AUF ANHIEB !!

Ohne überhaupt abgleichen zu müssen, war das SWR im ganzen KW-Bereich OK. Den Gewinn kann ich leider wegen fehlender Meßmittel nicht prüfen, aber die jetzt beobachtbaren Signalstärken entsprechen ungefähr denen des vorher hier aufgehängten Dipols im Resonanzbereich. Statische Störungen wie Prasseln etc., sind derzeit nicht beobachtbar. Sendeerfahrungen habe ich nicht, würde dann aber vorsorglich am Speisepunkt eine Mantelwellendrossel montieren.

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Hier die elektrischen Angaben:

Eingangswiderstand: a. 50 Ohm koaxial auf allen Frequenzen

Gewinn&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp; :&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp;&xnbsp; 0.5 * Strahlerlänge / Wellenlänge

VY 73 + 55 de Hans, DB1HZ / KD5CTA


Ein weiterer Beitrag zur Beverage-Antenne

Die Beverage ist eine aperiodische Antenne

Kurz zusammengefaßt versteht man darunter Antennen, die mit einem Lastwiderstand abgeschlossen sind und einen frequenzunabhängigen Eingangswiderstand besitzen.

Beverage-Antennen sind sehr lange aperiodische Antennen, welche in relativ geringer Höhe über dem Erdboden aufgebaut werden. Ihr besonderer Vorteil besteht in den exzellenten Empfangseigenschaften auf den unteren Kurzwellenbändern. Sie ist deshalb für Funkamateure als Empfangsantenne für das 160m-Band bislang unübertroffen. Wegen ihrer Breitbandigkeit eignet sie sich zudem hervorragend für das 40m- und 80m-Band.

Die Drahtlänge der Beverage-Antenne sollte, bezogen auf die niedrigste Arbeitsfrequenz, mindestens Lambda ganze betragen. Aus diesem Grunde kommt&xnbsp;sie nur für Funkamateure in Frage, die über ein hinreichend großes Gelände verfügen. Leichte Bebauungen durch Waldstreifen, Obstbäume, Hecken, einzelne Zweckgebäude usw. stören nicht. Auch die Bodenleitfähigkeit nimmt eine untergeordnete Bedeutung ein, allerdings benötigt man für den Abschlußwiderstand eine gute Hochfrequenzerde. Sie sollte möglichst durch viele flach in den Erdboden eingebrachte Radiale verwirklicht werden. An die Aufbauhöhe der Antenne werden ebenfalls keine besonderen Anforderungen gestellt. Üblich sind zwei bis drei Meter über Grund.

Aus der Kenntnis des Richtdiagramms für aperiodische Antenne könnte man für die Beverage-Antenne annehmen, daß sie über eine hohe Richtwirkung verfügt. Tatsächlich ist der Gewinn im Sendefall auf 160, 80 und 40m geringer als der des Kugelstrahlers.

Anders verhält sich der Gewinn bei Empfang. Er beträgt in diesem Fall abhängig von der Länge der Antenne deutlich mehr als der des Dipols. Wertet man die Strahlungseigenschaften für den Empfang aus, so zeigt sich eine einseitig gerichtete, horizontal polarisierte, scharf gebündelte Richtcharakteristik mit flachem Erhebungswinkel. Folglich werden Wellen, die nicht aus der Hauptempfangsrichtung kommen, wirksam unterdrückt. QRM und örtliche Störpegel werden so stark verringert, und selbst atmosphärische Störpegel werden richtungsselektiv unterdrückt.

Abschließend kann bei der Beverage-Antenne festgestellt werden, daß sie eine ausgezeichnete Empfangsantenne für den DX-Verkehr auf den unteren Kurzwellenbändern ist, sich aber zu Aussenden von Hochfrequenzsignalen weniger gut eignet. Diese Feststellung widerspricht dem Reziprozitätstheorem, welches besagt, daß die charakteristischen Eigenschaften und Kenngrößen einer Antenne für den Empfangs- und Sendefall sinngemäß gleich bleiben.

In der nächsten Woche stellen wir in der Info-Ecke eine platzsparende Antenne für den Betrieb im 70 cm -Band mit ca. 4 dB Gewinn vor. Diese Antenne ist sehr einfach aufgebaut und äußerst preiswert.


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