Amateurfunk Know-How - Info-Ecke Antennen

Materialien zum Bau von Drahtantennen.

In den letzen Jahren wurden Erfahrungen mit den unterschiedlichsten Metallen und Legierungen gemacht. Fast alle sind anfangs recht passabel, haben später aber so ihre ganz speziellen Probleme. Die meisten Materialien sind nach einigen Jahren korrodiert, spröde und rissig. Wobei das Auftreten von Rissen in der Regel die Isolation betrifft.

Etwas teurer, aber empfehlenswert, ist die Verwendung von Seilen aus dem Bereich des Bootszubehörs. In der Regel wird dort V4A Material verwendet und es gibt den Draht in den unterschiedlichsten Durchmessern und Qualitäten. Um die HF-Tauglichkeit von Edelstahllitze ab 1 mm Durchmesser braucht man sich im klassischen Bereich von 1.8 - 28 MHz keine allzu großen Sorgen machen.

Besonders bewährt hat sich zum Antennenbau der sogenannte Wantendraht. Für die Antennen des Funkamateurs genügen in der Regel die folgenden dünnen Sorten:

1.0 mm Durchmesser 0.5 kg/100 m Bruchlast 0.8 kN

1.5 mm Durchmesser 1.2 kg/100 m Bruchlast 1.9 kN

2.0 mm Durchmesser 2.0 kg/100 m Bruchlast 3.3 kN

Wantenseil ist relativ steif, weil es aus nur 19 Einzeldrähten verdrillt wird. Der Vorteil ist jedoch, daß dieser Draht beim Verlegen nicht so sehr zur Schlingenbildung neigt und außerdem auch dann noch gut aussieht, wenn die Antenne nicht extrem straff gespannt ist.

Flexibleres Material verwenden die Segler für Steuerseile etc. Handelsüblich sind:

0.80 mm Durchmesser 0.50 kg/100 m Bruchlast 0.5 kN

1.00 mm Durchmesser 0.55 kg/100 m Bruchlast 0.7 kN

1.25 mm Durchmesser 0.60 kg/100 m Bruchlast 0.9 kN

1.60 mm Durchmesser 0.92 kg/100 m Bruchlast 1.5 kN

Steuerseile bestehen aus mindestens 7 X 7 Drähten und sind natürlich etwas teurer.

Zur Verarbeitung wäre noch zu sagen, daß man V4A Drähte nicht gut mit dem Seitenschneider trennen kann. Hier tut ein scherendes Werkzeug wie z.B. eine Blechschere gute Dienste. Nach dem Durchtrennen ist es ratsam, eine Hülse über das Ende zu schieben und diese mit einem Hammer festzuklopfen.

Löten ist bei Edelstahl ein Problem. Mit einem 100 Watt Lötkolben läßt sich aber auch dieses so leidlich lösen. Jedoch ist die Beanspruchbarkeit der Lötverbindung eher mäßig.

Der Vorteil ist, daß es zu diesem Draht immer die passenden Kastenklemmen, Kauschen, Spannschlösser, Umlenkrollen etc. gibt. Und das jeweils aus rostfreien V4A. Verständlicherweise ist das Material etwas teurer, hält aber dafür auch wesentlich länger.

Wo kann man dieses Material bekommen? Manchmal schon in gut sortierten Eisenwarenhandlungen. Bestimmt aber im Fachgeschäft für Bootszubehör. Für das 1.5 mm starke Wantenseil muß man derzeit je nach Bezugsquelle etwa mit einem Preis von ca. 0,60 Euro (pro laufendem Meter, Anm.d.R.) rechnen.


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